München, die Isarmetropole, besticht durch italienisches Flair und bayerische Gemütlichkeit, eingebettet zwischen grandiosen Barockbauten, klassizistischen Straßenzügen und großzügigen Grünanlagen. Darunter sind viele Ecken, die mir seit Jahren vertraut sind, und neue Entdeckungen, die sich bei jedem Besuch als spannendes Fotomotiv für mich erschließen. Diese besondere Mischung aus historischen Fassaden, urbanen Details und dörflichem Charme macht die Stadt für mich als Fotografin stets aufs Neue so anziehend.
Wenn ich mit der Kamera durch München streife, halte ich besonders nach den leisen Veränderungen Ausschau. Die frisch renovierten Schalenbrunnen vor der Ludwig-Maximilians-Universität gehören für mich dazu: Sie glänzen wieder wie früher und sind längst feste Motive in meinem Repertoire.. Gleich daneben setzt der Klimawandel-Garten an der Ludwigstraße ein zeitgenössisches Zeichen, das zum Nachdenken anregt. Und über dem Altstadtringtunnel schwebt seit 2024 die Installation ›PS (Horsepower)‹ von Alexandra Bircken, ein kraftvoller, irritierender Kontrast zur steinernen Stadtlandschaft. Gerade weil München aktuelle Kunst eher dezent ins Stadtbild einwebt, wirken diese Kontraste umso stärker, und genau das zieht mich fotografisch immer wieder an.
Manche Orte verlieren nie ihren Reiz, sie liefern immer wieder neue Bilder, je nach Licht, Jahreszeit und Perspektive. Das Neue Rathaus mit seinem detailreichen Fassadenschmuck und dem Glockenspiel, das Touristen und Einheimische gleichermaßen anzieht, bleibt ein Magnet, ebenso wie Frauenkirche, Residenz und Alter Peter. Nur ein paar Schritte weiter zeigt sich München von seiner stilleren Seite: Die Heiliggeistkirche, oft übersehen, schafft einen wunderbaren Kontrast zum geschäftigen Viktualienmarkt. Nicht weniger inspirierend ist der Hofgarten, eine grüne Oase, in der der Lärm der Stadt erstaunlich schnell abfällt. Zwischen symmetrischen Wegen, dem Dianatempel und dem goldenen Blick zur Theatinerkirche St. Kajetan entstehen Bilder, die fast wie aus einer anderen Zeit wirken.
Besonders spannend finde ich die Akademie der Bildenden Künste, wo sich der palastartige Bau aus der Gründerzeit und die dekonstruktivistische Erweiterung von Coop Himmelb(l)au auf besondere Weise ergänzen und eine kreative Atmosphäre schaffen. Ebenso faszinieren mich die dynamischen klaren Linien der BMW-Welt, die mit moderner Architektur frische Akzente setzen. Daneben laden kleine Entdeckungen zum Verweilen ein: die Orlando-di-Lasso-Statue, die zugleich als Michael-Jackson-Gedenkstätte am Promenadeplatz dient, oder die Statue von Graf von Montgelas von Karin Sander, die dort vor dem Nobelhotel Bayerischer Hof steht. Auch der Wiener Platz mit seinem historischen Markt und dem Maibaum in Haidhausen hat seinen eigenen Charme. Diese Mischung aus Tradition und zeitgenössischem Flair, macht München für mich zu einem nie endenden Projekt.
Neben dem urbanen Trubel bieten Münchens Grünflächen immer wieder Rückzugsorte für Augenblicke der Ruhe und Inspiration. Der Englische Garten mit seinen weiten Wiesen, dem Monopteros und Kleinhesseloher See ist für mich ein Ort, an dem sich Natur und Stadt auf besondere Weise verbinden. Ebenso bezaubert mich der Nymphenburger Park mit seiner barocken Anlage und den weitläufigen Wasserflächen, die im Sommer zum Verweilen einladen. Der Alte Nordfriedhof, ein überraschend stiller Fleck mitten in der Stadt, ist eine Oase zum Nachdenken und voll verwunschener Bildmotive. Auch entlang der Isar finde ich immer wieder neue Motive, ob am Flaucher mit seinen beliebten Sonnenplätzen, an der Kiesbank am Wehrsteg oder an der Praterinsel mit Blick auf die Kirche St. Lukas – Orte, an denen München aufatmet und sich von einer ganz natürlichen Seite zeigt.
Ob auf bekannten Pfaden oder abseits der großen Touristenströme, meine Bilder entstehen aus dem Moment heraus. Sie zeigen ein München, das Vieles beständig bewahrt und sich gleichzeitig immer wieder verändert, ohne seine Identität zu verlieren. Genau dieses Zusammenspiel macht die Stadt für mich zu einem unverändert spannenden Motiv.
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